
Renvyle Beach in Connemara, Westirland
Gestern haben wir Renvyle Beach in der Region Connemara erreicht, nach knapp 7 Stunden Fahrt (von Portrush, Nordirland) ist es uns dann gegen Abend doch gelungen den wunderschönen Ort im Westen von Irland zu erreichen. Zunächst aber mussten wir wegen einer Straßensperung einer Umleitung folgen, die uns über eine kaum mit einem Wohnwagen passierbare Straße geführt und rund eine Stunde extra gekostet hat. Die Enge war diesmal nicht das Problem, hier sind wir ja Kummer aus Schotland und Wales gewöhnt! Nein auch Schlaglöcher waren es nicht, sondern Bodenwellen in allen Richtungen und Ausprägungen, wer auch immer dise Buckelpiste hierhin asphaltiert hat, ein Caravan-Freund war er nicht!
Wir hatten die größten Sorgen, dass es irgendetwas endgültig zerreisst und wie schon zu befürchten war, hat es dann doch den schon leicht angeschlagenen Hubtisch in der Sitzgruppe abgerissen.

Campingplatz direkt am herrlichen Sandstrand
Nun aber zum eigentlichen Thema; vor Ort angekommen haben wir uns erstmal einen Überblick über den herrlichen Sandstrand gemacht. Unser Campingplatz, der Renvyle Beach Caravan & Camping Park liegt hinter ein paar kleinen Dünen unmittelbar an diesem wunderschönen sauberen und fast schneeweißen Sandstrand. Von unserem Platz (Nr. 16) sind es vielleicht 20 Meter bis zum Strand und je nach Wasserstand noch mal weitere 50 Meter bis zum Wasser. Das Wasser ist so klar und der Sand so fein, das man fast wie auf Teppich läuft. Dazu ist das Ganze eingebettet in eine atemberaubende Landschaft mit grünen Bergen, Wiesen und Meer. Einfach ein traumhafter Ort.

Wenn doch das Wetter nur ein wenig besser wär!
Gegen Abend zieht Regen auf, so dass wir zunächst unser Sonnensegel aufbauen um noch zu Ende grillen und essen zu können, doch dann kommt Wind dazu. Der Wind wird zum Abend hin immer heftiger, so dass wir irgendwann beschließen das Sonnensegel wieder abzubauen, damit es am nächsten Tag nicht nur noch in Fetzen am Wohnwagen hängt. In der Nacht zeigt sich, dass die Entscheidung goldrichtig war. Der Wind wird nachts so heftig, das unsere Wohndose hin- und hergeschüttelt wird – wir machen bis in die frühen Morgenstunden kaum ein Auge zu. In Gedanken neige ich dazu den Zeltern um uns herum Zuflucht zu gewähren, aber ihre Zelte trotzen den Böen erstaunlich solide.
Auch am Morgen gibt es immer wieder starke Böen und teils heftige Schauer. Gegen 10 Uhr morgens scheint aber die Sonne und der Himmel ist blau, als wenn es vorher nicht anders gewesen wäre, Teile des Clans (ich nicht 😉) nutzen das für ein morgendliches Bad im Meer. Uns gelingt ein Frühstück/Brunch im Freien einzunehmen – das bischen Regen im Rührei nehmen wir dafür gern in Kauf.
Auch am Rest des Tages setzt sich das so fort, auch wenn es am Nachmittag tatsächlich mal für ein paar Stunden trocken ist, wir nutzen das und laufen zum dem kleinen Gala Supermarkt in Tully (Tulach), ca. 20 Minuten vom Campingplatz entfernt.
Der Campingplatz
Der Campingplatz ist wie schon oben beschrieben, äußerst schön gelegen. Die Zufahrt erfolgt direkt über den Connemara Loop ca. 1 Kilometer hinter Tully und ca. 6 km nördlich von Letterfrack. Die Zufahrt ist zwar relativ breit dafür aber ordentlich steil – passt man nicht auf setzt man hier auf.
Der eigentliche Platz ist aber ganz unten, quasi auf Meerniveau. Neben der Möglichkeit auf der grünen Wiese zu stehen gibt es auch ein paar asphaltierte Flächen (Hard Stand) und die Möglichkeit sich irgendwie in die Dünen zu stellen, dort allerdings gibt es keinen Strom (Electric Hookup).


BBQ am Strand
Am Abend hatten wir dann vor ein kleines BBQ am Strand zu machen, dafür hatten wir unseren Bollerwagen gepackt und den Klappgrill vorbereitet. Wir wussten, dass das Wetter sehr unbeständig ist, aber wir wollten trotzdem versuchen. Der Ort lädt einfach dazu ein und da es schon seit dem Nachmittag trocken war wollten wir das Risiko eingehen. Also gesagt, getan. Das Grillgut hat wir uns erst kurz zuvor direkt frisch beim Metzger im Gala Supermarkt besorgt, für uns etwas typisch Irisches, Beef und Lamm und für die Kinder Burger und Wurst. Die Kinder können so noch etwas am Wasser spielen und wir den herrlichen Ausblick genießen – zum Glück blieb es bis zum letzten Bissen trocken, doch dann kam mal wieder ordentlich was runter.
Ausflugsmöglichkeiten und weitere Aktivitäten
Neben dem unglaublich schönen Strand bietet die Gegend auch viele weitere Möglichkeiten für Unternehmungen, schließlich befindet sich Renvyle Beach in unmittelbarer Nähe zum Connemara Nationalpark. Mit Start am Visitor Center in Letterfrack lassen sich tolle Wanderrouten beginnen, von unserer Tour auf den Diamond Hill berichten wir in einem weiteren Beitrag.
Natürlich lässt sich vor der Küste auch gut Paddeln, z. B. zur kleinen Insel Shanvallybeg direkt vor der Küste, aber bislang waren das Wetter und die See dafür nicht gut genug.
Alternativ ist auch ein Besuch auf der Gezeiteninsel Omey Island im Westen oder auf Achill Island im Norden lohnenswert, riet uns unser irischer Campingplatz-Nachbar. Ausprobieren konnten wir es selber leider nicht.
Auch der Ort Clifden soll ein Ausflug wert sein, ähnlich wie Letterfrack ist er wohl auf Touristen ausgerichtet.
In Letterfrack kann man auch gut essen, wir empfehlen das „Cloverfox Connemara“ direkt im Ort an der Kreuzung nach Tully/Renvyle, der Lamb Burger war einfach Spitzenklasse.
(pap)