Unser erstes Abenteuer

führt uns in den Nationalpark Tiveden. Nachdem wir gestern einen Reisetag hatten, mit ca. 6 1/2 Stunden Fahrt von Falsterbo bis Tiveden, kamen wir gegen 19 Uhr am Campingplatz Stenkällegarden an. Eigentlich wollten wir auf den Campingplatz Tiveden, dieser war aber leider ausgebucht. Wobei wir es mit dem Stenkällegarden auch nicht schlecht oder vielleicht sogar besser getroffen haben, denn dieser ist unmittelbar am Eingang zum Nationalpark und sehr schön gelegen.

Aber unsere Absicht war ja sowieso nur eine Nacht dort zu bleiben, was wir schon ein bisschen schade fanden als wir dort ankamen, denn es gab sogar Stellplätze am Hang mit Blick auf den See.

 

Allerdings haben wir uns dann für einen der Plätze entschieden, die am einfachsten zu erreichen waren. Denn wir wollten so schnell wie möglich ankommen und der Papa natürlich auch nach der Fahrerei einfach mal „Feierabend“ haben.

Der Junior fand es auch ein bisschen schade, dass wir nur eine Nacht dort hatten, denn er hat ziemlich schnell einen Jungen aus Deutschland in seinem Alter gefunden, mit dem er sich verständigen und spielen konnte. Die beiden haben Mölkky und Crossboccia gespielt (unsere absoluten Lieblings-Outdoorspiele, denn unser Junior ist nicht so für Fußball) und die Klene ist mit über die Wiese getobt.

Auch der Spielplatz des Campingplatzes stand hoch im Kurs.

Zum Abendessen gab es dann Hotdogs im Bausatz, denn Grillen wart dort leider nicht erlaubt, auch beim Wasser sollte man aufgrund der Hitze der vergangenen Wochen sparsam sein. Die Campingplatzbetreiber waren beim Check-in und Check-Out super freundlich, da hat man sich direkt gut aufgehoben gefühlt. Leider hat unser Nachbar alles gegeben, um uns den Abend zu verderben, denn wir standen in seinen Augen zu nah an seinem Wohnwagen.

Na ja, ziemlich wütend und entäuscht – denn leider wurde die Kritik nicht einmal mit einer Begrüßung eingeleitet und nett und freundlich angebracht – haben wir den Wohnwagen noch einmal umgesetzt.  Allerdings zu Lasten der Schlafenszeit unserer Klenen.

Am nächsten Morgen sind wir dann beide dort abgereist, also hat sich die Aufruhr bestimmt gelohnt.

Nachdem unser Reisetag und der Abend mit so herrlichem Wetter gesegnet waren, sind wir am nächsten Morgen vom Klopfen des Regens auf unseren Wohnwagen wach geworden und der hörte so schnell auch nicht wieder auf.

Das passte mal wieder gar nicht, denn wir wollten an dem Tag doch zur Trollkyrka im Tivedens Nationalpark wandern. Aber wer wären wir, wenn wir uns von so einem Regen abhalten würden, schließlich haben wir bereits in strömendem Regen ein Holzfloß gebaut. Und in dem tiefen Urwald, wo der Regen sich erst einmal einen Weg durch das Blätterdach suchen musste, war es auch noch einmal etwas anderes, als am Strand von Falsterbo.

Also packten wir alles zusammen und fuhren zum „Huvudsentre“ (Haupteingang) des Parks, denn dort sollte es losgehen auf unsere ca. 4,6 km lange Wanderung. In der offiziellen Routenbeschreibung hieß es, dass man 3 1/2 Stunden für die Wanderung bräuchte, obwohl man ja 5 km locker in einer Stunde schaffen könnte. Da wir aber schon so unsere Erfahrungen gemacht haben, haben wir die 3 1/2 Stunden ernst genommen und machten uns auf nicht ganz einfache Wanderwege gefasst.

Das kleine Kind wurde wieder auf den Rücken geschnallt und dann ging’s los. Es hatte Spaß sich alles anzuschauen. Man sagt ja, dass sich die Trolle und Feen des Waldes lieber Kindern zeigen, vielleicht hat sie ja welche gesehen. Denn der Wald war wirklich so, wie man ihn sich bei Ronja Räubertochter vorgestellt. Irgendwann gegen Ende des Rundgangs hat sie sich auch entschieden, dass sie ihre Mütze nicht mehr bräuchte und so ging sie über Bord, ohne dass die Kinderträgerin etwas merkte. Also hatte wohl ein Troll jetzt eine neue Mütze. Vielleicht brauchte der die Mütze auch dringender, man weoß es ja nicht.

Über Wurzeln und Steine auf und ab führte uns der Weg, manchmal mussten wir ganz schön Schnaufen, die eine mehr, der andere weniger, aber es hat sich gelohnt. Auch der Regen war dann gar nicht so schlimm, im tiefen Wald kam manchmal gar nichts durch, wenn er denn mal durchkam machte uns das aber auch nicht so viel aus, weil uns dabei nicht kalt war, weil man ja in Bewegung war. Nur die Brillen, die nervten natürlich, weil sie die ganze Zeit beschlugen. Und natürlich muss man bei Regen doppelt so gut darauf achten, wo man hintritt und dass man auf den nassen Wurzeln nicht ausrutscht, vor allem mit Kleinkind auf dem Rücken. Zeitweise hat sie – schön warm und gut eingepackt im Softshellanzug – auch mal ein Schläfchen gemacht.

Scheinbar haben wir den Rundgang anders herum gemacht, als in der Beschreibung und gelangten zuerst zur „Lille Trollkyrka“, also zur kleinen Trollkirche, die schon einen beachtlichen Felsen ausmachte.

Aus unserer Sicht war es aber fast besser die Tour anders herum zu machen, denn, wie man am Höhenprofil sehen kann, war der Weg so für uns am Anfang schwieriger als zum Ende hin. Es könnte aber sein, dass auf der Route bei gutem  Wetter viel mehr los ist und es dann nicht empfehlenswert ist gegen den Strom zu laufen.

An der Lille Trollkyrka angekommen gab es erst einmal die erste kleine Stärkung in Form von Tucs und Haribo Schlümpfen. Und natürlich mussten wir auch Wasser nachtanken, das darf man nie unterschätzen, man braucht beim Wandern wirklich viel zu trinken.

Die Lille Trollkyrka war schon beeindrucken und ruck-zuck von Vater und Sohn erklommen. Ca. 900 m weiter wartete aber schon Store Trollkyrka auf uns. Aber auch dieser Weg war wieder sehr anspruchsvoll, da staunt man wirklich wie weit 900 m sein können.

Die Trollkyrka ist wirklich schön, vor allem, wenn man Kindern dort ist, die schon etwas klettern und kraxeln können. Unser Junior war flink wie eine junge Gemse auf die Spitze der Trollkyrka geklettert und wartete oben auf den Papa. Die zwei Mädels haben sich das mal lieber von unten aus angeschaut, denn der Weg hoch muss wirklich eher geklettert als normal gegangen werden. Die Männer berichteten, dass oben auf dem Fels der Trollkyrka noch ein Fels war, so dass diese Gesteinsformation, wirklich wie eine Kirche mit einem Kirchturm wirkt.

Nachdem wir also das Highlight der Strecke besucht hatten, traten wir den Heimweg an. Wie schon oben erwähnt, war der (in unserem Fall) Rückweg ein wenig leichter und auch sehr schön, da er an zwei Seen (am Trollkyrkesjön und am Metesjön) vorbeiführte, die mit Seerosen am Rand belegt waren. Diese waren allerdings weiß, es gibt auch einen See im Tiveden Nationalpark, wo die Seerosen rot blühen, das ist wohl sehr selten. Zwischen den beiden Seen liegt auch noch eine Feldkirche (die Friluftskyrkan).

Wieder am Startwegweiser angekommen, haben wir schnell noch die Uhr gestoppt und siehe da, wir haben die Strecke trotz aller Beschwerlichkeit und Regen in 3 Stunden und 9 Minuten gemeistert. Das und einfach das Wissen, wieder eine schöne Wanderung gemacht und geschafft zu haben, ließ uns dann zufrieden zurück zum Auto und zu unserem Wowi gehen (der übrigens astrein eingeparkt worden war von unserem Familienoberhaupt). Kurz frisch gemacht, ging es auch schon wieder weiter. Denn es war mittlerweile 16 Uhr durch und wir hatten noch eine mindestens 3 1/2 stündige Fahrt zum nächsten Nationalpark vor uns, dem Färneborfjärden. Wo wir da gelandet sind und was wir dort erleben, gibt es im nächsten Beitrag zu lesen.

 

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