
850-Jahr-Feier in Hagen-Berchum
Am Sonntag zog es uns trotz durchwachsenen aber „noch“ trockenen Wetters wieder raus. Wir überlegten uns eine Runde mit dem Rad zu drehen und was ist schöner als mit einem konkreten Ziel aufzubrechen? In Hagen-Berchum, einem kleinen Vorort von Hohenlimburg im Norden von Hagen an der Grenze zu Schwerte, sollte an diesem Wochenende die 850-Jahr-Feier mit Mittelaltermarkt stattfinden und da wir solche Märkte lieben und Berchum nur einen Katzensprung entfernt ist, ging es am späten Nachmittag los. Der Markt sollte an und um das Gemeindezentrum am Blumenkampe 10 stattfinden und das Programm des Ausrichters Pro History versprach viel und wir waren doch ein wenig gespannt was uns hier Sonntagabend noch erwarten würde.
Die Anreise mit dem Rad
Die ca. 10 Kilometer bis zum Gemeindezentrum nach Berchum müssten in ca. 40 Minuten zu bewältigen sein. Den kleinen Wirbelwind in den Kindersitz geschnallt und los gings an der Ruhr entlang bis nach Schwerte-Ergste. Bis hier hin sollten Wetter und Weg eine gute Grundlage für einen sonntäglichen Fahrradausflug darstellen, aber dass für die letzten Kilometer von Schwerte-Ergste nach Hagen-Berchum einige Höhenmeter zu überwinden waren hätte man bei Google Maps nachlesen können. Vom Ruhrniveau in Schwerte auf ca. 105 m üNN folgte dann ein Anstieg auf 227 m üNN, das war schon ganz ordentlich. Oben angekommen zog es sich aber immer weiter zu. Außerdem realisierten wir erst jetzt, dass es von der „Jugendbildungsstätte Berchum (esw)“ oben auf dem Berg zum Gemeindezentrum unten im Lennetal, den Ergster Weg und den Alten Hohlweg noch mal genauso steil bergab ging wie vorher bergauf. Wir trugen es mit unterschiedlicher Fassung und ließen uns zu unserem Ziel rollen, dass wir – nachdem wir ein paar Passanten gefragt haben – dann auch endlich gefunden hatten, es lag doch etwas versteckt. Die Uhr zeigte nun schon 16:30 und das bedeutete wir hatten über eine Stunde mit dem Rad gebraucht. Zugegeben mit dem Rad, nicht mit dem E-Bike 😉.
Der Markt im Regen
Trotz der Anstrengungen wollen wir uns nicht die Laune verderben lassen und suchen nach einer Abstellmöglichkeiten für unsere Fahrräder. Während wir noch so überlegen, wo wir sie am besten fest schließen, dass sie keinem im Weg stehen, beginnen sich die Wolken über uns zu entleeren. Kein Unwetter, aber richtig viel Wasser. Wir schaffen es noch so gerade die Regenjacken überzuziehen und die Fahrräder weitestgehend trocken abzustellen, bevor es sich so richtig einregnet (ich hoffe man sieht die Bindfäden auf dem Foto). Wir retten uns zunächst mal unter das Tavernenzelt von „Peters Taverne“ und neutralisieren den unglücklichen Umstand des Regens mit dem glücklichen Umstand einer Bierbestellung, es gibt Dunkles Bier vom Fass (4 € für 0,4 l) und Kirschbier (5 € für 0,4 l), vermutlich Lausitzer Kirsch Porter. Wir warten erst einmal ab und hoffen auf „besser Wetter“.
Just in dem Moment spielten auch die Spielleute von „Porcae Pellere“ auf, was die Zeit unter dem Zelt von Peters Taverne etwas angenehmer machte. Zum Glück wurde es gegen kurz vor 17 Uhr dann doch noch trocken, so dass wir dann doch etwas den Markt erkunden konnten. Neben dem Standardangebot einer Wurstbude gab es zu dem noch Flammkuchen und Knobi Brot, sowie für den süßen Zahn Baumstriezel und allerlei Leckereien aus der Mandeley. Wir machten uns so gleich über den Flammkuchen her, der echt gut aussah und lecker duftete, dafür aber mit 7,50 € auch kein Schnäppchen war. Dennoch war er sein Geld wert.

Angebote für Kinder
Neben Speis und Trank gab es natürlich auch noch viele andere Dinge zu erleben, gerade für die Kleinen. So gab es die Möglichkeit für Kinder einer Strohschlacht zu machen oder auf einem handbetriebenen Kettenkarussell zu fahren. Auch konnte man je nach Alter Eierknacken, Bogenschießen und Axtwerfen ausprobieren.

Die verschiedenen Händler boten Ihre Ware wie mittelalterliche Gewänder, Schmuck und Holzarbeiten Pfeil.
Natürlich war der Markt etwas übersichtlicher als man es von den großen Innenstadtmärkten kennt, dafür fehlte ihm aber an nichts. Zudem war er auch im Wesentlichen für die Berchumer Nachbarschaft gedacht und davon waren viele trotz des durchwachsenen Wetters Sonntagabend noch gekommen. Die Stimmung war gut und die Atmosphäre war nett. Gegen 18 Uhr ging aber dann der große Aufbruch los und alle Marktleute waren wahrscheinlich froh nach einem langen Wochenende ihre Sachen packen zu können.
Der Abschluss der Veranstaltung
Vorher um 17 Uhr war aber noch das große Abschlussspektakel mit allen Marktleuten. Die Spielleute Porcae Pellere gaben noch ein paar mittelalterliche Klänge zum Besten und bliesen noch mal ihre Marktpfeifen auf, sie wechselten sich mit dem Gauklerduo Janni und einem Geschichtenerzähler ab. Für uns und für den kleinen Wirbelwind war es ein netter Abschluss mit Fackeljonglage, Poi-Schwingen und netter Mittelaltermusik zu der die Gaukler allerlei Unterhaltung beitrugen. Weiter so Berchum. zum 900. kommen wir ganz bestimmt wieder.


Hier noch ein paar Eindrücke:

(pap)