Nach dem Mittelaltermarkt ist vor dem Mittelaltermarkt…
Und so ging es am Freitag zum Mittelaltermarkt nach Altena, also quasi in die Nachbarschaft. Denn wo das östliche Ruhrgebiet im Süden endet, fängt das Sauerland an.
Der B236 folgend führt der Weg sehr kurvig Richtung Süden über die Dörfer und Vororte Iserlohns nach Altena. Am Lenne-Ufer gelegen erhebt sich schließlich die Stadt Altena, die sich vom Fluss-Ufer den Berg hochzieht und mittendrin umgeben von schönen alten Häuschen, die in den Hang gebaut wurden, liegt die beeindruckende Burg.
Altena ist sicherlich auch ohne Mittelaltermarkt eine Reise wert, denn man kann sehr schön direkt am Ufer des Flusses in Cafés verweilen oder von der Burg aus die Aussicht genießen und die Wälder erkunden.
Der Parkbeschilderung folgend gelangt man zum Hauptparkplatz der Burg und des Drahtmuseums, von dort aus, muss man aber noch zu Fuß dir Burg erklimmen, denn an der Burg selbst, gibt es keine Parkplätze. Aber viele Wege führen in Altena zur Burg, für die, die nicht so gut zu Fuß sind, gibt es sogar einen Aufzug. Aber nicht irgendeinen Aufzug, sondern einen Erlebnisaufzug, in dem einem sogar noch ein wenig zur Geschichte der Burg erzählt wird, während man durch den Berg fährt.

Da wir aber die Herausforderung zu Fuß nicht scheuen, sind wir mir Kind und Kegel und bei 35 Grad die Strecke gelaufen. Der Herr Papa sogar gleich 2 Mal. Am Freitag musste hatte das Familienoberhaupt des Campingklaani nämlich auch noch Geburtstag und da ja kaum jemand mehr zu Geburtstagen ein Ständchen singt, hatte er sich die schottische Band Saor Patrol dafür ausgesucht, die am Abend zur Eröffnung der Mittelaltermarkts spielen sollte.
Da aber so ein Familienoberhaupt auch für Brötchen im Klan sorgen muss, musste er erst einmal noch arbeiten an dem Tag und ist aufgrund der Nähe zum Arbeitgeber mit dem Bus gefahren und hat so den Berg und damit die Stadt über einen der vielen kleinen Treppenaufstiege erklimmen und war total begeistert von den pittoresken Häuschen entlang des Treppenstiegs.
Während die Muddi den Kinderwagen tauglichen Hauptweg zur Burg genommen hat. Ohne Mobiltelefon muss man sich allerdings auch manchmal etwas suchen, deshalb haben wir uns dann auf dem ersten Viertel des Hauptwegs getroffen und so hatte das Familienoberhaupt gleich mal doppelt so viel an Schritten gemacht (trägt man so einen modernen Schrittzähler ist das für die Ambitionierten unter uns aber eher ein Glücksfall als eine Last).

Trotz des langen Weges waren wir noch zu früh, denn der Mittelaltermarkt begann erst um 17 Uhr an dem Auftaktfreitag. Und so haben wir die Chance genutzt und sind noch dem Rundweg um die Burg herum gefolgt. Da oben gibt es sogar einen Spielplatz und natürlich eine super schöne Aussicht. Außerdem scheinen diverse Wanderwege in die umliegenden Felder zu führen.

Ihr merkt schon der Mittelaltermarkt selbst, steht in diesem Beitrag gar nicht so sehr im Vordergrund. Aber das liegt einfach daran, dass wir von der Stadt und der Burg ziemlich begeistert waren, die Burg aber trotz der Nähe noch nie besucht haben.
Auf dem Mittelaltermarkt angekommen hatten wir erst einmal den Eindruck, dass er doch recht überschaubar ist, wenn auch das Ambiente und damit die Location in dem Burghof echt was ganz Besonderes ist. Mittlerweile finden ja sehr viele Märkte statt und da sind manchmal auch echt miese Locations dabei. Aber Altenas Burg bietet sich da echt an, kein Wunder, dass es dem Mittelaltermarkt dort schon seit 10 Jahren gibt.

Mit dem Programmheft in der Hand sind wir dann aber auch eines besseren belehrt worden, denn in der Stadt findet am Samstag und Sonntag nämlich auch der Mittelaltermarkt statt. Dort wird dann auch an dem Wochenende richtig was geboten. Mit der Hauptbühne in der Stadt und der Bühne im Burghof gibt es dann zwei Musikbühnen.
Auch am Freitag schon wurden dann auch im Laufe des Abends kostenfreie Führungen durch die Burg und die Katakomben angeboten, was auch sehr spannend war. Und wir fanden es toll, dass es auch beim Mittelaltermarkt dieses Angebot gab.
Am Freitag war der Markt allerdings auf den Burghof beschränkt und das Programm eher auf die Eröffnung des Marktes ausgerichtet.
Zuerst spielten die Streuner, solide Mittelaltermusik, aber eher auf Gesang und mittelalterlich heitere Texte ausgerichtet. Dann kamen die Gaukler und dann der Fassanstich mit entsprechendem Brimborium (das hat uns jetzt nicht so geflasht und auf das Freibier konnten wir auch verzichten).
Um 21 Uhr dann das Highlight. Von diversen MPS kennen wir Saor Patrol ja schon, aber dieser Burghof war schon eine besondere Kulisse für die Drums, Guitar and Pipes.
Unsere kleine Maus war vom Papa und Gefolge extra ein wenig durch die Gegend geschoben worden, um endlich zu schlafen, als sie dann doch von den Trommeln wieder wach geworden ist.


Die ganze Burg war in orange-rotes laugt getaucht und aus der Mitte erklingt die Highland-Backpipe. Einfach genial. Die kleine Tanzmaus hatte bei den Streunern schon Stimmung gemacht, aber bei Saor Patrol ist sie dann trotz der Müdigkeit voll mitgegangen.

Um 23 Uhr mussten wir dann aber los und haben uns noch so gerade vor dem großen Andrang davon gestohlen.
Insgesamt ein toller Geburtstagsabend, denn unserem Ruf und vor allem dem des Geburtstagskindes waren auch noch ein paar liebe Freunde da, die den Abend mit uns verbracht haben. Von einer der Freundinnen ist auch das Titelbild, weil sie einfach später als wir nach Altena reingefahren sind und das Vergnügen hatten, die Burg in dieses wunderschöne Licht getaucht zu erspähen.
Die Bewertungsskala für Mittelaltermärkte kommt noch, aber dieses Mal können wir es eigentlich auch nicht komplett beurteilen, weil wir ja das Programm am Samstag und Sonntag gar nicht mitbekommen haben.
[…] hatte. Zunächst dachten wir das Konzert würde in der Burg stattfinden, ähnlich dem Konzert von Saor Patrol im August 2018 auf Burg Altena, aber das wäre wahrlich zu eng geworden, waren doch Bühne und Karten für 5000 Besucher […]