Flagge Alandinseln

 

Die Ålandinseln – Gestrandet in Degersand

Die Ålandinseln, ein Inselpadies zwischen Schweden und Finnland, sind für uns das Hauptziel in diesem Urlaub.

Am Samstag, den 18.08., sind wir am Färnebofjärden gestartet, um die Fähre Rosella der Reederei Viking Line von Kapellskär nach Mariehamn zu nehmen. Wie schon einmal gesagt, der frühe Vogel kann uns mal und deshalb waren wir mal wieder etwas spät dran. Blöd nur, wenn man eine Fähre kriegen will und es in den Fährpapieren heißt, dass man eine Stunde eher da sein muss. Wir hatten ja schon extra die Fähre am Nachmittag gebucht, aber wir schaffen es irgendwie immer, spät dran zu sein. Also sind wir so schnell wie möglich Richtung Kapellskär geflitzt, immer mit einem Blick auf die Uhr gerichtet. Das ist leider sehr stressig und lässt die gewonnene Entspannung des Urlaubs schon ein wenig verblassen. Nun ja, vielleicht lernen wir daraus irgendwann und machen es beim nächsten Mal dann doch anders.

Als wir am Fähranleger ankamen, war dann erst einmal die Luft raus und beim Umschauen fiel auf, dass nix los war vor Ort. Die nette Dame am Fahrkartenschalter bestätigte uns auch promt „No, no, you are not too late”, als wir 3 Minuten nach der empfohlenen Check-in-Zeit am Schalter standen. Hmm… dann war also die Hetze umsonst? Das machte die Sache und die Laune dann aber auch nicht besser, aber immerhin haben wir die Fähre nicht verpasst. Dadurch, dass wir in diesem Jahr in der zweiten Hälfte der Ferien unterwegs waren, merkten wir immer wieder, dass wir nach der schwedischen und finnischen Ferienzeit unterwegs waren. Denn oftmals war es an typischen Touristenorten doch eher leer oder manchmal hatten Geschäfte und Gastronomie sogar geschlossen.

Vikingline Rosella, Fähre zu den Alandinseln
Fähre „Rosella“ (Vikingline) ab Stockholm zu den Alandinseln.

Auf der Fähre konnte man es gut aushalten, es gab fast schon ein bisschen viel für 2 Stunden Überfahrt. Es gab einen ziemlich großen Duty-Free-Shop und daneben einen kleinen Souvenirladen, wo es Geschirr aus Porzellan, Melamin und Emaille mit Motiven von den Mumins, Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga gibt – da mussten wir dann erst einmal zuschlagen – ein Muminkrug und ein Emaillebecher mit den Mumins – vor allem Mama liebt die Mumins! Außerdem gab es noch ein paar Heimtextilien unter anderem von Marimekko.

Ein Deck höher gab es noch einen Laden mit Kleidung für Erwachsene und Kinder und mit Kinderspielzeug und Kuscheltieren, da fiel dann ein kleiner Elch für die kleine Abenteuermaus ab.

Wer die Überfahrt zum Essen nutzen möchte, kann à la Card speisen oder das ziemlich gute Angebot am Buffet wahrnehmen. 92 SEK für einen Teller vom Buffet, plus kleinen Salat vom Buffet und Brot mit Butter. Für Kinder unter 12 Jahren gibt es das Buffet für 50 SEK. Wir haben uns für das Buffet entschieden, allerdings wollte der Junior nicht, der hatte mehr Lust auf einen Muffin, den gab es aber auch im Bereich des Buffet-Restaurants. Am Buffet gab es Kartoffelpürree, Kötbullar, Geflügelfleisch, vegetarische Gemüsebullar, Fisch und reichlich Soße und Preiselbeerkonfitüre. Das war also nichts exklusives, aber eigentlich war alles ganz lecker. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und im Grunde nationale Küche, was will man mehr?! Das haben wir auf Fähren auch schon ganz anders erlebt.

Im unteren Aufenthaltsdeck gab es auch noch ein Café und auf denn Sonnendeck, wo man auch etwas trinken konnte und eine schwedische Muckerband spielte, zu der sogar ein wenig geschwoft wurde.

Ein paar Familien mit Kindern waren doch noch an Bord, was man in der Kinderspielecke mit Bällepool (3-9 Jahre) nicht überhören konnte. Zuerst haben wir uns in die Nähe gesetzt, aber irgendwann war es schlicht nicht mehr auszuhalten.

Auch konnten die Kinder in einer Filmecke einem Kinderfilm folgen und sich an ein paar elektronischen Spielautomaten und in sich blinkenden und hin- und herbewegenden Autos vergnügen. Unserem Kind reichte das Blinken schon völlig, um fasziniert eine kleine Spritztour mit dem Auto zu wagen.

Alles in allem waren wir also ganz zufrieden mit der Fähre, aber natürlich waren wir auch sehr gespannt, wo sie uns hinbringt und ob sich die Fährüberfahrt gelohnt hat.

Leider verliert man eine Stunde bei der Hinfahrt und braucht also 3 Stunden, obwohl man nur 2 unterwegs ist, weil die Ålandinseln der finnischen Zeit folgen und so muss man die Uhr um eine Stunde vor stellen. Die Stunde bekommt man dann aber natürlich auf den Rückweg nach Schweden wieder.

In Mariehamn angekommen, machten wir uns direkt auf den Weg zur Insel Eckerö ganz im Westen der Ålandinseln. Dort haben wir den Campingplatz Degersand Resort gebucht (hier haben wir schon von zu Hause aus vorgebucht, weil wir das Risiko nicht eingehen wollten, keinen Platz zu kriegen und die Reisezeit stand ja aufgrund der vor gebuchten Fähre schon fest).

Als wir in Degersand am Campingplatz ankamen, hat der Junior direkt Anschluss gefunden und mit einem deutschen Jungen den Strand unsicher gemacht. Der Campingplatz liegt nämlich direkt am Strand und so kann man einen 11jährigen dort auch schon man alleine buddeln lassen.

Leider war der Junge aus der Campingnachbarachaft die folgenden Tage kaum noch zu sehen, obwohl die Familie noch weiterhin auf dem Campingplatz war. Haben wir diese Familie irgendwie vergrault? Wir wissen es nicht, fanden es aber für unseren Junior etwas schade, denn die beiden haben sich sehr gut verstanden.

Aber so Nachbarcampern will man sich ja auch nicht aufdrängen, entweder es passt oder jeder macht eben sein Ding. Da haben wir auch kein Problem mit.

Der späte Vogel am Strand in Degersand
Der späte Vogel am Strand in Degersand
Picknicktisch am Sandstrand in Degersand
Picknicktisch am Sandstrand in Degersand

Auf der kleinen Düne, die den Strand vom Campingplatz trennt, sind ein paar Picknickbänke aufgebaut, von denen wir sofort eine für das Abendessen in Beschlag genommen haben, auch wenn es ziemlich windig war an dem Abend… dann eben keine Röstzwiebeln auf den Hotdogs.

Grillen war auf dem Campingplatz erlaubt, aber nur an den vorgesehenen Grillplätzen.

Aber am ersten Abend waren wir froh, schnell ein paar Hotdogs fertig machen zu können, außerdem hatten wir Großen und die Kleine ja schon ganz gut auf der Fähre gespeist, so blieben mehr Hotdogs für den Junior.

Meer am Stand in Degersand
Meer am Stand in Degersand
Sandstrand in Degersand
Sandstrand in Degersand

Am nächsten Morgen hatten wir wunderschönes Wetter und so war schnell klar, dass wir heute erst einmal den Strand vor unserer Nase ausnutzen wollten, nachdem wir uns ein ruhiges ausgedehntes Frühstück gegönnt hatten.

Außerdem haben wir den Tag am Campingplatz dann auch direkt als Waschtag genutzt. Wir kennen es eigentlich so aus Schottland oder Norwegen, dass es eine Waschmaschine und manchmal auch einen Trockner gibt, den man mit Münzen oder ähnlichem füttert. Das Problem ist dann meistens, dass irgendwie alle waschen wollen und manche sich schon auf die Lauer legen, damit sie endlich die Wäsche in die Trommel stopfen können. Auch muss man dann unbedingt einen Wäschekorb oder ähnliches davor stellen, denn wenn die Waschmaschine durch ist, wird die Maschine rigeros ausgeräumt. So lief das in Degersand, aber auch in Färnebo nicht. Dort war der Waschraum abgeschlossen und man bekam für umgerechnet ca. 5 – 6 Euro den Schlüssel zu dem Waschraum und konnte einfach Waschmaschine und Trockner für eine bestimmte Zeit nutzen. In Degersand waren sie sogar sehr nett und haben uns den Schlüssel sogar bis abends überlassen, nachdem wir gesagt haben, dass wir gerne 2 Maschinen Wäsche machen wollen. Das hat die ganze Wäschesache sehr entspannt gemacht und wir konnten einfach am Strand bleiben und zwischendurch mal ein bisschen Wäsche machen.

Der Campingplatz hat uns generell sehr gut gefallen. „Resort“ klingt ein bisschen nach einem riesigem Campingplatz, aber in Wirklichkeit ist er relativ überschaubar mit 28 Stellplätzen für Wohnwagen oder Wohnmobilen. Es gibt noch eine Zeltwiese und 5 Bungalows zu mieten.

Campingplatz Degersand Auto und Wohnwagen
Unser Auto mit Wohnwagen auf dem Campingplatz in Degersand
Übersicht Campingplatz Degersand
Übersicht über den Campingplatz in Degersand
Servicegebäude Campingplatz Degersand
Servicegebäude auf dem Campingplatz in Degersand
Spielplatz Campingplatz Degersand
Spielplatz auf dem Campingplatz in Degersand
Restuarant Campingplatz Degersand
Restuarant und Rezeption auf dem Campingplatz in Degersand

Zum Campingplatz gehört auch ein sehr schönes Restaurant mit Sonnenterasse. Leider war dieses nur noch am Wochenende geöffnet, eben auch der Ursache geschuldet, dass die finnischen und schwedischen Ferien bereits vorbei waren. Neben dem Restaurant ist noch ein kleiner Spielplatz. In den zwei Servicegebäuden gibt es Toiletten, Duschen, einen Waschraum und eine Küche und den besagten Wäscheraum. Alles ist sehr einfach gehalten, aber sauber und die warme Dusche kostet, gesteuert über eine Karte, für ca. 5 Minuten warmes Wasser 1€, aber dass die Dusche extra kostet, ist auch Standard auf schwedischen Campingplätzen und die obligatorische Karte, mit der man in die Dusche kommt, und damit auch bezahlt.

Das Highlight des Campingplatzes ist aber die Sauna, die wir uns zwar erst am letzten Tag gegönnt haben, aber voll und ganz genossen haben.

Sauna Campingplatz Degersand
Schönste Sauna auf den Alandinseln auf dem Campingplatz in Degersand
Sauna Ruhebereich Campingplatz Degersand
Ruhebereich der Sauna auf dem Campingplatz in Degersand
Kamin in der Sauna auf dem Campingplatz Degersand
Kamin in der Sauna auf dem Campingplatz in Degersand
Sauna mit toller Aussicht auf dem Campingplatz in Degersand
Sauna mit toller Aussicht auf dem Campingplatz in Degersand
Sauna Aussicht Campingplatz Degersand
Aussicht von der Sauna auf dem Campingplatz in Degersand

Man bekommt für 30€ für 2 Personen den Schlüssel zur Sauna für ca. 2 Stunden. Jede weitere Person kostet 5€. Diese 2 Stunden sind zwar etwas knapp und der Kurs ist natürlich auch nicht gerade günstig, aber es lohnt sich. Sie ist wunderschön gelegen, schön gestaltet und ausgestattet und wo kann man schon mal mit Meerblick saunieren, inklusive Abkühlung in der Ostsee. Und was wir am Strandtag an wirklich warmen, sehr klarem, angenehmen Badewasser in der Ostsee hatten, das hatte sich bis zum letzten Tag in das komplette eiskalte Gegenteil verändert hat und bot somit eine wirkliche Abkühlung nach der 100°C heißen Sauna.Wir haben uns also dort wirklich wohl gefühlt und der Strandtag war auch wunderschön, inklusive des Besuchs einer ca. 50 cm langen Schlange, die sich über den Strand schlängelte. Bei schönstem Wetter bot sich uns zum Abend noch ein wunderschönes Farbspiel am Himmel. Ein steht fest: Degersand werden wir so schnell nicht vergessen.

Schlange am Degersand Strand
Schlange am Degersand Strand
Degersand Sandstrand am Abend
Degersand Sandstrand am Abend

One Comment

  • […] Nach Kungshamn paddeln wir direkt auf Flyttan zu, Wind und Wellen werden wieder etwas ruhiger und wir entschließen uns kurz vor der offenen Ostsee noch eine kleine Kekspause auf Flyttan zu machen. Flyttan ist die unfassbar schöne Insel/Halbinsel die im Südosten der Degersand-Bucht über eine schmale Straße an Eckerö angebunden ist. Wir zeihen das Boot auf die sehr flachen Felsen und steigen etwas weiter hianuf um die Aussicht zu geniessen. Als nächstes wollen wir über die scheinbar sehr ruhige Ostsee um Flyttan rum in die Degersand-Bucht. Der Blick nach Hammarland (Südost) rüber ist atemberaubend, wir überlegen einen Moment, rüber nach Rödskär zu fahren und von da aus dann in die Degersand-Bucht, aber aufgrund der Erfahrungen auf dem Fjord und der sicher schwierigeren Bedingungen auf der Ostsee, beschließen wir kurzer Hand, dass wir noch mal wieder kommen müssen, allein schon wegen der tollsten Sauna der Welt (siehe Beitrag zum Degersand Resort Campingplatz). […]

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