Alter Heuwagen auf dem Hansemarkt in Kamen.

 

Mittelalterlicher Hansemarkt in Kamen

Eigentlich hatten wir für das Wochenende ganz andere Pläne. Regen war vorausgesagt und zwar für das gesamte Wochenende. Das hielt uns irgendwie davon unsere Zeit in unserem Heimathafen, dem Campingplatz Ruhrtalblick zu verbringen und unseren Wohnwagen auf Vordermann zu bringen, der durch unsere Irlandrundreise doch ganz schön gelitten hat. Vielleicht hatten wir auch einfach keine Lust 😉.

Anfahrt & Parken

Nachdem an diesem Samstag der kleine Wirbelwind seinen Mittagsschlaf beendet hatte und immer noch kein einziger Tropfen Regen gefallen war, haben wir uns spontan überlegt doch zum Mittelalterlichen Hansemarkt nach Kamen zu fahren. Immerhin hatten wir schon 15 Uhr und da bietet sich Kamen einfach an. Eine halbe Stunde Fahrt waren für die Uhrzeit OK und die Parkplatzsuche gestaltete sich leichter als erwartet. Vom Sesekedamm kommend biegen wir nach dem Kreisverkehr auf den Mühlentorweg und finden direkt nach Überquerung der Seseke, rechte Hand einen Parkplatz. Hier darf man mit Parkscheibe zwar nur eine Stunde stehen, aber wir haben Samstag (bis 19 Uhr) und der Marktplatz ist über die Bahnhofsstraße nach Norden innerhalb von 3 Minuten zu Fuß zu erreichen, man kann also zur Not umparken oder die Parkscheibe etwas nachjustieren 😉.

Der Markt und sein Händler

Auf dem Weg zum Markt stellen wir fest, dass noch etliche Parkplätze in der Bahnhofsstraße ungenutzt sind, problemlos hätten wir auch noch einen Parkplatz unmittelbar am Markt bekommen, aber wir laufen ja gerne. Am Marktplatz angekommen sehen wir bereits die ersten seltenen Nutztierrassen, die hier in kleinen liebevoll gestalteten Ställen ausgestellt werden.

Seltene Nutztierrassen auf dem Hansemarkt in Kamen.
Seltene Nutztierrassen auf dem Hansemarkt in Kamen.

Da die kleine Bühne am Westende des Marktes gerade nicht bespielt wird nutzen wir die Zeit für einen Rundgang auf dem Markt und für eine erste Wildschweinbratwurst, die man hier im Übrigen nicht nur gegrillt (2,50 €) sondern auch eingeschweißt für zu Hause kaufen kann. Unser Weg führt dabei am Brunnen mit dem Namen „Die Quelle“ vorbei, der für den Hansemarkt kurzer Hand in einen Gänsestall umfunktioniert wurde. Normalerweise ist der Brunnen Heimat von sechs bronzenen Skulpturen, die natürlich nicht entfernt wurden, aber wegen der Gänse eine – sagen wir mal – eher nebensächliche Rolle spielten.

Gänse im Brunnen "Die Quelle".
Gänse im Brunnen „Die Quelle“ auf dem Marktplatz in Kamen, Mittelalterlicher Hansemarkt.

Bronzene Skulptur im Brunnen "Die Quelle".
Bronzene Skulptur im Brunnen „Die Quelle“ auf dem Hansemarkt in Kamen.

Besonders „kulinarisch“ spricht uns der Hansemarkt in Kamen voll an. Viele Händler zielen auf den Gaumen ab und so werden selbstgemachte Marmelade, geräucherte Wurst und Wildschweinsalami, Schwerter Senf, sowie Honig und ganz neu „Schokocreme mit Honig (was eine Sauerei)“ aus der Imkerei Schmidt, Brot aus dem Lehmofen, selbstgebrannte Fruchtschnäpse, geräucherter Fisch und vieles vieles mehr angeboten.

Auch für die Kinder gibt es viel: Auf dem Markt können sie schmieden und Leder verarbeiten sowie eigene Seile in der Seilerei machen. Da der Große aber heute nicht da ist und die Kleine noch zu klein, schauen wir nur zu und genießen das Programm von bzw. vor der Bühne.

Zelt der Seilerei.
Zelt der Seilerei auf dem Marktplatz beim Mittelalterlichen Hansemarkt in Kamen.

Mittelalterband Comes Vangates

Auf der Bühne findet in kurzen zeitlichen Abständen immer wieder unterhaltsames Programm statt, kurz nach dem wie ankommen, startet eine kleine Kampfshow, in der ein paar Ritter den Schwertkampf vorführen, die Bühne ist zu dem Zeitpunkt sehr gut besucht. Wie so oft bei solchen Veranstaltungen wurde die Taverne in guter Sichtweite zur Bühne aufgestellt, so dass sie auf jeden Fall zum Verweilen einlädt; es wird Einsiedler Schwarzbier vom Fass und Kirschbier angeboten (je 4 € für 0,5 l). Nach einer kurzen Pause gibt eine Bauchtänzerin ihr können zum Besten. Für die musikalische Unterhaltung ist die Mittelaltergruppe Comes Vagantes heute zuständig. Die Band gibt bekannte Mittelalterlieder, wie z. B. das Palästinalied von Walther von der Vogelweide, mit Sackpfeifen und Trommeln wieder. Ihre aktuelle Compactus Discus (CD) „Ex Tempore“ verkaufen sie für einen Zehner (10 €) direkt nach dem Konzert von der Bühne. Außerdem kündigen sie für 2019 ein neues Album an, man darf gespannt sein.

Zu guter Letzt kommt aber unser persönliches Highlight; der Kraftjongleur Bagatelli.
Wir haben ihn auf dem MPS sicher schon zigfach gesehen, aber er ist immer wieder witzig. Das Besondere daran: Er jongliert nicht nur mit allem was nicht niet- und nagelfest ist wie z. B. den Kegeln und Kugeln einer Kegelbahn oder den Rädern einer alten Karre, sondern er kommentiert sein Tun auch noch auf eine derart amüsante Art und Weise und lacht dabei immer wieder über sich selbst, dass man nicht anders kann, als mit zulachen und mitzumachen. Er versteht es wie kaum ein anderer sein Publikum mit einzubeziehen.

Kraftjongleur Bagatelli.
Kraftjongleur Bagatelli vor der Bühne auf dem Mittelalterlichen Hansemarkt in Kamen.

Alles in allem hat uns der Hansemarkt in Kamen ganz gut gefallen, mir persönlich das Einsiedler Schwarzbier, Comes Vagantes und natürlich Bagatelli. Dem kleinen Wirbelwind hat es vor allem der Brunnen, die Gänse und die anderen Tiere angetan. Aber auch das große Eis und Comes Vagantes haben ihr sicher gefallen, da bin ich mir ganz sicher.
Der Hansemarkt in Kamen ist gemütlich und klein, anders als der große Hansemarkt in Dortmund, aber dafür ist er gut zu erreichen (mit ÖPNV genauso wie mit dem Auto), es gibt keine Parkplatzprobleme und ein ausgewogenes Programm. Der Marktplatz ist mit Kinderwagen oder Rollstuhl problemlos zu meistern und es ist für jeden was dabei. Für uns war es ein rundum netter Samstagnachmittag.
Hier noch ein paar Eindrücke:

Last but not least, hier noch ein Tipp: Auf dem Hansemarkt in Kamen war auch das Nählädchen Pott-pourri aus Herne-Wanne. Die hatten ganz tolle Geschenkideen mit Ruhrgebiets-Hintergrund, wie z. B. Kulturbeutel aus Steiger-Hemden und vieles Ähnliches mehr. Sicher eine gute Geschenkidee.
(pap)

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